Als Sucht- und Paartherapeutin erhalte ich häufig Anfragen von Menschen, deren Partner*innen von einem schädlichen Gebrauch einer Substanz oder auch einer Substanzabhängigkeit betroffen sind. Alternativ dazu kann auch ein exzessives oder süchtiges Verhalten die Motivation für eine Kontaktaufnahme sein. Auch Betroffene melden sich bei mir, weil Sie etwas an Ihrem Verhalten ändern möchten und eine Suchtmitelfreiheit anstreben. Eine Paartherapie kann hilfreich sein, aber diese ist in solchen Fällen oft nur ein Teil eines umfassenderen Behandlungsplans. Es kommt bspw. immer darauf an, welche Art von Sucht vorliegt und wie stark diese Ihr Leben und das Ihrer Beziehung beeinträchtigt. Ich habe einen Behandlungsfokus auch immer auf einer Suchtbehandlung, da eine Suchtenstehung und Aufrechterhaltung in der Regel eine individuelle Ursache hat und professionelle Unterstützung erfordert. Eine Paartherapie kann helfen, die Dynamiken in Ihrer Beziehung und die Auswirkungen der Sucht auf die Beziehung zu verstehen. Sie können lernen, besser miteinander zu kommunizieren und gesunde Grenzen zu setzen. In einer gemeinsamen Therapie können Sie gemeinsame Ziele für Ihre Beziehung definieren und Bewältigungsstrategien erarbeiten, die einen Umgang im Abstinezprozess ermöglichen. Die Sucht einer/eines Partner*in kann emotional sehr belastend sein. Individuell oder als Paar können Sie Raum finden, Ihre Gefühle zu äußern und Strategien entwickeln, um besser mit der Situation umzugehen. In einigen Fällen kommt es vor, dass Ihr/Ihre Partner*in nicht bereit ist, ihre/seine Sucht anzuerkennen oder daran zu arbeiten. In der Regel ist eine gemeinsame Therapie dann nicht wirksam. Zusammenfassend ist es wichtig zu wissen, dass eine Paartherapie zwar eine wertvolle Ergänzung sein kann, aber keine gezielte Suchtbehandlung ersetzten kann. So sollte der/die Betroffene bereit sein, sich mit der Sucht auseinanderzusetzen, z. B. durch eine ambulante oder stationäre Einzeltherapie und den Besuch einer Selbsthilfegruppe. Auch als Angehörige*r ist eine Anbindung an eine Selbsthilfegruppe sinnvoll, um Unterstützung im Umgang mit der Sucht des/der Partner*in zu erhalten. In Köln finden Sie eine Vielzahl an Selbsthilfegruppen diverser Träger. Die u.g. Gruppen benenne ich an dieser Stelle, da ich positive Rückmeldungen einiger Patient*innen erhalten habe. Melden Sie sich bei mir, sollten Sie Fragen zu den Angeboten haben.
Sucht und Paartherapie
Aktualisiert: vor 4 Tagen
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